Nils Homann
Unzählige mini Farbbehälter, ein farbverschmierter Tisch, ein Mann, der stundenlang in seiner Arbeit versinkt. Jedes seiner Werke zeigt eine andere, eigene Welt, in die er selbst jedes Mal leidenschaftlich eindringt.
Ich selbst habe lange als Grafiker mit dem PC gearbeitet. Dabei hat sich bei mir ein gewisser Stil herauskristallisiert. Meine Vorliebe lag in der Verfremdung von Fotos durch die Verstärkung von Konturen und Kontrasten, das unterteilen und abgrenzen verschiedener Farbzonen und das austauschen von Farben über ganze Farbflächen.
Mit unterschiedlichen und schon vorbestimmten Filtern ist das kein wirklicher Aufwand und schon nach ein wenig Übung, erzielt man da sehr gute Ergebnisse. Allerdings weiß man mit Gewissheit: Das, was man da macht ist beliebig replizierbar, denn es ist digital.
Hat man erst diese Erkenntnis gewonnen, verlieren viele digitale Arbeiten ihren Reiz, da viele von Ihnen eine Kopie einer Kopie einer Kopie sind. Eben nicht das Original.
Anders ist es bei Martin Dean.
Seine Bilder sind perfekte Unikate in fast digitaler Qualität. Die Liebe zum Detail hat in der Werkstatt von Martin Dean einen 24-Stunden-Job. Erst durch näheres betrachten bemerkt man: „Ach, das ist gar kein Digitaldruck, das ist Hand gemalt,… krass“. Wie viel Geduld muss eine haben, der so etwas tut?
Hier werden keine Ideen recycelt. Hier wird fein schabloniert und jeder Strich mit dem Mini-Pinsel sitzt.
Jedes seiner Bilder zeigt eine Collage aus verschiedenen Szenen, angeordnet in immer neuen Stilarten, Arrangements und Bildkompositionen.
So unaufdringlich wie einzigartig zeigen seine Werke Welten, in die man aus Versehen eintaucht, auch wenn man eigentlich nur einen kurzen Blick darauf werfen wollte. Wer den Künstler in Verbindung mit seiner Kunst kennen lernt, der weiß, dass das zusammenpasst.