Über meine Arbeit
Ich mache Versuche dessen Ergebnisse im Voraus gar nicht zu denken sind. Ich will etwas schaffen, was nicht zu denken ist.
Es ist die Konfrontation mit einer Poesie (oder der Vorstellung derer) und die Transformation des Ungewissen, die mich interessieren.
Der Versuch ist vorwiegend definiert durch die Materialien Papier und Wasser. Das Material steht für die Künstlichkeit einer hygienisierten Zeit, die sich kaum einer Nachhaltigkeit verpflichtet fühlt. Der zweite Aspekt, vielleicht auch der Wichtigere, ist die Leichtigkeit des Materials.
Die Arbeitsweise ist ein Dialog mit mir und dem Objekt. Ein ständiges, arrangierendes Agieren von Formen und eine reagierende Deformierung aus der Eigendynamik des Materials.
Es ist der Weg, das Spiel, der Versuch welche zu Beginn offen und unklar sind. Im Endstehungsprozess zeichnet sich eine Kontur ab die durch Emotionen und andere Tagesbefindlichkeiten eine Form annimmt. Das Ergebnis ist eine unvorhersehbare Lösung.
Um die gegenwärtige Herausforderungen der Zeit ins Spiel zu bringen – wir leben in einer höchst sensiblen und komplexen Zeit. Es sind viele Mechanismen die sich in ständigen Entscheidungsaufforderungen, Eingriffen und Errungenschaften entfalten und offenbaren. Und die Zeit schiebt von hinten, das Geschehene lässt sich nicht mehr verbannen.
In meinen künstlerischen Arbeiten transformiere ich meine unmittelbare Wahrnehmung. Ich schaffe Objekte in denen Geschichten verpackt sind, die als poetischer Ausdruck enden.
Heiri Häfliger, 2018