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Danielle Zimmermann

Installationen - Danielle Zimmermann

Druckgrafik - Danielle Zimmermann

Fotoarbeiten - Danielle Zimmermann

Performance - Danielle Zimmermann

Bilder auf Plastikschläuchen und Bunny Bags - Danielle Zimmermann

Bilder auf Plastiktüten - Danielle Zimmermann

Ausstellung Junges Gemüse 2020 - Danielle Zimmermann

Danielle Zimmermann
Biografie

  • 1974 in Hechingen geboren
  • seit 1980 musikalische Ausbildung in Violine, Gesang und Klavier
  • 1995-2000 Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart bei Prof. Baumgartl, Roland Winkler, Prof. Michou, Prof. Eigenheer, Daniele Buetti und Burkhard Blümlein
  • 2000-2001 Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart bei Prof. Michou, Studiengang Bildende Kunst und Intermediales Gestalten
  • 2002-2003 Studium am Pratt Institute, Brooklyn, New York, bei Prof. Mackey, Prof. Ritter, James Costanzo und Lee Arnold, Studiengang Computer Graphik und Interaktive Medien
  • 2005 Abschluss des zweiten Staatsexamens mit Auszeichnung

Ausstellungen

  • 2019 heute schon gepopt?, Galerie von Braunbehrens, Stuttgart
  • 2018 #nomasks, Kunstraum Königsfeld
  • 2017 LES DIVAS, Galerie Merkle, Galerienhaus Stuttgart
  • Plastiktüte, Folie, Karton, HdM-Galerie, Stuttgart
  • Girls don't cry, KERTU Klinger, Stuttgart
  • 2016 lost and found, Villa Eugenia, Hechingen
  •  Woman in Art, galerie project.claus..., Aachen
  •  #kokett#weich#zuverlässig, Kunstraum, kleine Galerie, Bad Waldsee
  • you are the one, GARP Bildungszentrum, Plochingen
  • 2015 You can’t blame a girl for trying, Galerie Tobias Schrade, Ulm
  • sweet & sour, Salon des beaux arts, Bad Cannstatt
  • Danielle – all you need!, Städtische Galerie im Alten Bau, Geislingen an der Steige
  • Happy End, Kunst im etz, Elektro Technologie Zentrum Stuttgart
  • 2012 addicted to attention Galerie Tobias Schrade, Ulm
  • It just happens, Galerie Merkle, Galerienhaus Stuttgart
  • 2010 candy girls, da fridge gallery, Berlin
  • 2009 Süße Sünde - Bilder, Grafiken & Objekte, Galerie Merkle, Galerienhaus Stuttgart
  • 0% Fett, 100% Genuss, Galerie der Stadt Herrenberg
  • 2008 Copernicus Graphische Werkstatt, Alfter
  • You can’t blame a girl for trying, im Kulturwohnzimmer von immodestia, Ludwigsburg 
  • Siegt am Ende doch noch die Liebe?
  • Galerie Tobias Schrade, Ulm
  • 2006 Never mind!, Galerie Merkle, 
  • Galerienhaus Stuttgart
  • Was denkt sie sich bloß?, Hohenloher Kunstverein, Hofratshaus Langenburg
  • 2005 Du darfst – entrahmte Kunst
  • twentytwo shoes. art. more., Stuttgart
  • 2004 Süß wie Zucker, Reihe 22, Stuttgart
  • Young & Innocent
  • Copernicus Graphische Werkstatt, Alfter
  • DANIELLE, you are my best friend
  • Galerie Tobias Schrade, Ulm
  • 2003 0% Fett, 100% Genuss
  • Studio gallery 88, New York
  • Now Stronger Than Ever, Kunstforum Mainturm, Flörsheim am Main
  • 2002 TRY ME! Press The Yellow Button
  • Museum der Stadt Waiblingen
  • TRY ME!, Galerie Edition Merkle
  • 2001...wo will er jetzt hin?, Kunstverein Musberg
  • TRY ME!, Digital ART Gallery, Frankfurt

Ausstellungsbeteiligungen

  • 2009-2018 Art Karlsruhe mit Galerie Tobias Schrade Ulm (nicht 2015)
  • 2018 Art Miami mit Galerie von Braunbehrens
  • 2017 Näherung, Linienscharen, Stuttgart
  • Chaos und Chancen - Wo geht‘s lang?, Kunstraum Königsfeld
  • Woman in Art 2, Galerie 45, Aachen
  • Präsenz, Kritik, Utopie, WKV Stuttgart
  • Urban Art, Kunst-Schaefer, Wiesbaden
  • Dreissig Mal Dreissig, Galerie Merkle, Stuttgart
  • 2016 Woman in Art, galerie project.claus..., Aachen
  • Differenzierbare Mannigfaltigkeiten Linienscharen, WKV Stuttgart
  • lost and found, Villa Eugenia, Hechingen
  • 20 Jahre Galerie Tobias Schrade, Ulm
  • 2015 Still, Still, Still...Jeder wie er will, Galerie Merkle, Stuttgart
  • Die Klasse der Damen – Künstlerinnen erobern sich die Moderne, Städtische Galerie Böblingen
  • 2014 Wunderkammer Vinyl, Oberwelt e.V., Stuttgart
  • 2041. Endlosschleife, WKV Stuttgart
  • Radierung, Galerie Merkle, Stuttgart
  • Abfall – Einfall – Kunst, Kunstverein Wörth
  • Kunstverein Wagenhallen, Stuttgart
  • Fine Selection, Galerie Merkle, Stuttgart
  • 2013 Linienscharen, WKV Stuttgart
  • Das Antlitz!, WKV Stuttgart
  • WURZELN WEIT MEHR AUFMERKSAMKEIT WIDMEN, Montez im Exil, Wanderausstellung, Stuttgart - Leipzig - Berlin - Nürn-berg - Köln - Frankfurt
  • DREISSIG MAL DREISSIG No.2, Galerie Merkle, Stuttgart
  • 2012 MyPlace - YOUNG GENERATION 2012 Kunstverein Münsterland
  • Kleine Formate, Galerie Merkle, Stuttgart
  • 2011 Kunstwarenhaus Zürich
  • Welt – Macht – Geld, Hohenloher Kunstverein
  • Humor - Graphic Novels, Galerie Merkle, Stuttgart
  • Stuttgart 21, 21 Künstler aus Stuttgart, Galerie Tobias Schrade, Ulm
  • 10 Jahre Kunstforum Mainturm – Jubiläumsausstellung, Flörsheim am Main
  • 2010 Art Karlsruhe mit Galerie Tobias Schrade Ulm (one artist show) und Galerie Frank Pages Baden-Baden
  • Scope Basel mit Galerie Frank Pages, Baden-Baden
  • Kunst und Gesellschaft, WKV Stuttgart
  • Neue Aspekte der Wirklichkeit, 26. Kunstwettbewerb der Stiftung KSK Esslingen-Nürtingen, Kirchheim
  • Skulpturen, Bilder und Objekte, Galerie Tobias Schrade, Ulm
  • Galerie Belle de Jour, Baden-Baden
  • Kuboshow Kunstmesse, Herne
  • Künstler und Künstlerfreunde, Galerie Merkle, Stuttgart
  • 2009 Gute Kunst trifft im Kopf, 130 Jahre Kunsthaus Zimmermann & Heitmann, Düsseldorf
  • moving lines_art at the boundaries of mobility, Galerie im Artforum, Künstlerkreis Ortenau
  • Dillmann Kunstmarkt 2009 - Best Of Stuttgart
  • Frank Pages Art Galerie, Baden-Baden
  • rohe Weihnachten, Galerie Tobias Schrade, Ulm
  • 2008 VIS-A-VISAGE, Object + Thought in Zusammenarbeit mit Plus Galerie, Denver, USA
  • Künstler der Galerie - kleine Formate, Galerie Tobias Schrade, Ulm
  • 2007 5 Jahre Kunstforum Mainturm, Flörsheim am Main
  • Kunst im Dialog Institut für bildnerisches Denken, Grenzach-Wyhlen
  • 10 Jahre Galerie Merkle, Galerie Merkle, Stuttgart
  • 2006 Ziehung der Depotwände, Galerie Merkle, Stuttgart
  • 2. Biennale der Zeichnung, Kunstverein Eislingen
  • Spielszenen, Galerie Merkle, Stuttgart
  • Wir spielen am besten, wenn der Gegner nicht da ist, Galerie Tobias Schrade, Ulm
  • Final Countdown, Reihe 22, Galerie des Künstlertreffs, Stuttgart
  • Zeichnungen, WKV Stuttgart
  • Zeichnungen, Objekte, Druckgrafik Galerie, Merkle, Stuttgart
  • 2005 Shopping, Galerie der Stadt Backnang
  • video:series, Goliath Visual Space, New York
  • Gruppenausstellungen
  • 2004 6. Internationale Foto-Triennale, Esslingen
  • Neue Editionen, Galerie Merkle, Stuttgart
  • 17. Stuttgarter Filmwinter
  • 2003 5 Jahre Galerie Merkle, Galerie Merkle, Stuttgart
  • Mehr Licht!, DAAD Kunststipendiaten in New York, Goethe-Haus, New York
  • art.fair International, Kunstmesse Köln, mit Galerie Merkle Stuttgart
  • Release und Kunst, Stuttgart
  • Künstler der Galerie, Galerie Merkle, Stuttgart
  • 2001 Galerie Artraktion, Bern, Schweiz
  • Release und Kunst, Stuttgart
  • Galerie Marianne Grob, Berlin
  • 2000 13. Stuttgarter Filmwinter
  • Videosommer, 14-1 Galerie, Stuttgart
  • THE SECOND AUSTROTEL CONTEMPORARY ART FAIR, Wien, mit 14-1 Galerie Stuttgart
  • Große Kunstausstellung, Haus der Kunst München
  • 1999 Right here, right now, Ausstellungsprojekt mit Daniele Buetti, Stuttgart
  • Flowers for the opening, Frontstore, Basel, Schweiz
  • Überbrücken. Eine Begegnung von Kunst und Forschung, Rathaus Stuttgart
Danielle Zimmermann

Preise
Auszeichnungen

  • 2002 Graduiertenstipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) in New York (Jahresstipendium für das Pratt Institute in Brooklyn, New York)
  • 2001 Atelierstipendium, Museum der Stadt Waiblingen 
  • 1999 Akademiepreis
  • 1. Preis des Fraunhofer IPA Kunstwettbewerbs 
  • 1997 Akademiepreis

LET’S MISBEHAVE


Gerhard van der Grinten über die Arbeit von Danielle Zimmermann
 
Das, was man sieht, ist nicht das, was man sieht. Respektive: das, was man da sieht, ist nicht das, was man da zu sehen meint. Man sieht: Bilder, virtuos in ihrem Zeichenstrich, delikat in der Coloristik, souverän in der Adaption von Vorgefundenem. Und völlig unvermutet ein jedes Mal im kombinatorischen Vermögen: im Witz, im Anspielungsreichtum, der wie selbstverständlich über die Ikonographie der Kunstgeschichte verfügt, sie in neue Zusammenhänge stellt, sie travestiert, Banales neben hohem Ton. Was außerordentlich erhellend ist in dem, was es einander assoziiert.
Und was es über unsere Sehgewohnheiten auszusagen imstande ist.? Was man zu sehen meint: den Glanz der Oberfläche, vertraute Piktogramme, Labels, Markennamen, die Insignien des fröhlichen Konsums, Mannequins, Pin Ups. All die wundervollen Verführungen der Werbewelt. Und zu nicht geringen Teilen auf dem Trägergrund der so benamsten Kunststofftüten aufgebracht. Nur ist das, was sich in dieser Glitzerwelt hier tummelt, wesentlich subtiler, als es den Anschein gibt. Wisch und Weg wischt nämlich, wen wohl, die Schöne. Nicht Weniges spielt nicht nur mit der Erotik, sondern ist dies explizit. Madame Butterfly offeriert eine prekäre Situation für Nase und Busen der holden Weiblichkeit. Der dunkle Ritter hält sich derweil mit Schatten bedeckt. Während Captain America einmal mehr in den Kampf mit den Roten verstrickt ist: Tomaten diesmal. Was man makellos vorgestellt zu bekommen gewohnt ist, zeigt hier Schärfen: die jugendliche süße Haut gibt sich pergamenten zerknittert, das blanke Antlitz eines Models lässt japanische Lettern durchschimmern, als wäre es überlackiert. Was es auch ist. Und den Fashion Victims scheint die eigene Hirnmasse in die Haare gekämmt. Das eine Form wie das andere. Überhaupt, die Haare, sie verselbstständigen sich als Wirbel, Turbulenz und malerisches Ereignis zunehmend und drängen auf manchen Bildern alles andere in den Hintergrund. Nichts auf der Fläche ist unwichtig, schon gar nicht eine opulente Lockenpracht. Sie erinnert daran, dass ein Bild, gleich, was es darstellt, zuerst einmal eine plane Fläche ist, nach bestimmten Gesetzen mit Farbe bedeckt.?Danielle bringt uns und unser Sehen einmal mehr gehörig durcheinander. 
Das ist auch gut so.                             
11.VI.2012, Gerhard van der Grinten




CATCH ME IF YOU CAN

 
Gerhard van der Grinten über die Arbeit von Danielle Zimmermann
 
Danielle – der Name ist Programm. Süßeste Verheißung. Fleisch vom Fleische der Verführung: ranke Beauties, pralle Mangas, Must-Haves, and – Yes we can! – die Gesellschaft jener It-People, die die irdische Existenz dem frohen Konsumenten erst erträglich machen. Auf Hochglanzfolie. Doch ach! Auch dieses Paradies hat seine Frucht vom Baume der Erkenntnis. Und so wie man, der Künstlerin Danielle selber ansichtig, auf den ersten Blick dem Irrtum verfallen könnte, es handele sich bei ihr um eines ihrer Kunstprodukte, so lehrt der zweite, dass sie einen Schalk besitzt, der den Scherz ins Bodenlose führt. Ihr Talent ist virtuos, ihre Kenntnis der Kunst- und Kulturgeschichte stupend: das ermöglicht ihr, wie beiläufig, den Vorrat abendländischer Ikonographie heranzuziehen und in völlig neue Beziehungen zu setzen. Was äußerst erhellend ist: auch darin, unsere schöne neue Medienwelt auf ganz erschreckende Weise zu decouvrieren. Wie sollte man dieser Versuchung widerstehen. Wieso auch?
Gerhard van der Grinten; 12.I.2010
 
 
 

TOUT SWEETS 

 
Gerhard van der Grinten über die Arbeiten von Danielle Zimmermann
 
Es gibt die wirkliche Welt und es gibt die wahre. Die wirkliche Welt besteht aus Importzöllen, Arbeitslosenstatistiken, Mortalität infolge Fettsucht und Mangel an Bewegung, Verkehrsinfarkt, Mehrwertsteuererhöhung, dem Gekeife der Opposition, Waldsterben oder dem fatalen Hang religiös überbelichteter Individuen zu Explosionsstoffen. Das, und dergleichen mehr, ist die wirkliche Welt. Das ist natürlich nicht das Wahre. Die wahre ist sie schon gar nicht. Die wahre Welt, die einzig erstrebenswerte ist selbstverständlich die - wer wollte es bestreiten- in Hochglanz: schöne, junge Menschen, qua Naturrecht fit und rank und sexy, in schönen Wagen, Häusern, Ambientes, mit Partnern, deren männliche Kaumuskel die selbstgewisse Breite ihrer Bizepse halten, einen Six-Pack anstelle des Bauches unter den weiten Schulter. Menschen, die zu schmeichelnder Musik schöne, bunte Dinge konsumieren. Ohne Schuldgefühl und Reue. Ohne die Last der Geschichte. Ohne die Belastung tiefgründelnder Philosophie. Es ist in der Tat die letzte und jüngste der Erlösungsreligionen, die nicht nur verheißt: alles wird gut!, sondern auch: alles wird chic! Zu jener, zu vor nicht allzulanger Zeit, als die Weltwirtschaft noch glaubte, mit Informationstechnologien und ohne reelle Arbeit ließe sich das Volksvermögen der ganzen Menschheit erwirtschaften. Als die Labels Sakramente waren und die Supermodells Hohepriesterinnen, deren abkonterfeite Ikone schon den Atem verschlagen konnte. Und wer, außer den Heuchlern, außer den Moralisten oder sonstigen gewerbsmäßigen Miesepetern, wollte nicht dazugehören, der Kommunion von Gucci, Prada, Chanel teilhaftig werden? Wer wollte häßlich sein unbegehrt und außen vor? Warten wir nicht insgeheim auf die Erlösung vom Übergewicht, der Riester-Rente, den Segnungen der Globalisierung, die diese schöne neue Welt beschatten? 
Die Welt der Danielle. Die Welt der eleganten Werbeidole, des konsumfrohen Rausches: sie posiert, sie performt, nimmt Rollen ein: young, tough & sexy, sie zeigt ihre eigene Produktlinie: die geht vom Videoclip über das Modellkleid und das für die Frau for fun unverzichtbare Assessoire bis hin zu Tattoos und Buttons, Stickern, exklusiven Kappen, Shirts und Bildern. Werbejingels eingeschlossen. Das beherrscht den Style des Angesagten nicht weniger virtuos als die Mittel und Behufe der Realisation, ist mit großer Könnerschaft programmiert, gezeichnet, gedruckt, gemalt, montiert und läßt gewiß kein Material und keine Technik aus, die dem beabsichtigtem Ausdruck nutzbar scheint. Was adaptiert ist, was originäre Zutat, erschließt sich oft erst auf den zweiten Blick: die Puma-T-Shirts sind gemalte Fakes: gefälscht besser als echt, die Sneakers allesamt nur Turnschuhmanschetten, um dem abendlichen Auftritt in der Disco erweiterte modische Varianz zu bieten. Es sind allerdings nur rechte Füße ... Da sind die hippen Marken und die hippen Illustriertentitel, auch gemalt, mit Folienstiften. Und die hippen Mangas - jene japanischen Trendcomics, die zunehmend auch die alte Welt erobern mit ihrem schrägen Gemix aus Gewalttätigkeit, Tempo, Sex und Infantilismus. Da ist Barbie, das alterungslose Ideal der Kleinmädchen-Frau. Und all die feinen Labels, deren Nennung schon wollüstiges Begehren zu entfachen imstande ist. Und beinahe ist man eingewickelt von all dem prall Gebotenen. Bis man genauer hinsieht. Der zweite Blick verstört: 
Denn da zeigt sich ganz unvermutet der Pferdefuß, werden die Bilder und Objekte doppelbödig hintergründig. Es scheint, es gibt kein Paradies auf Erden ohne Haken. Denn hier wächst zusammen, was nicht zusammengehört. Die Zusammenstellung ist absurd. Und sehr erhellend. Die Trimm-Dich-Barbies in der Menge erhalten durch ihr markiges Geschrei und die zackige Bewegung etwas erschreckend Faschistoides. Die Shirts mit Kunsthaar und augenzwinkerndem Fräulein, Lick me allover, Laß uns süße Sünde tun, verleihen der allgegenwärtig scheinbaren Verfügbarkeit des Weiblichen einen bösen Nachgeschmack. Die Bunny-Taschen, Suitcases für die Frau, frei nach dem Symbol eines Herrenmagazins, das sich des Entertainments for men rühmt. Taschen aus Bonbonpapier, Kleider aus Milchtüten. Nicht nur die Materialien spielen mit den Sehgewohnheiten und Konventionen, auch die Klaviatur der Medien, die Topoi, die sich der allgemeinen Bildvorstellungen ebensosehr bedienen, wie der Mode, wie der Inkunabeln und Kompositionsmodelle der Kunstgeschichte. Denn Danielle verfügt nicht nur souverän über die Mittel, sondern über ein enormes kunsthistorisches und ikonographisches Bildergedächtnis. Und mannipuliert den Betrachter in dem, was er zu sehen zu bekommen meint. 
Modedesigns als Tafelbild etwa: die Entwürfe entlehnen sich den Gebrauchsanleitungen für Küchengeräte. Die Druckgraphik paraphrasiert Photostrecken - und kreuzt sie mit der Trophäe eines Impalas. Und die Einkaufstüte als Bildträger, die sie besessen allerorten gesammelt und teils noch im Laden bezeichnet hat, entlarven sich aus dem Abstand - und der Zutat: Idahos Royal Potatos - königliche Kartoffeln!, der Brawny-Man, pure white? Shower caps und Schwarzwaldmädel mit Girlies versehen, die asiatische Werbung, unlesbar, aber mit demselben Layout wie unsere, so daß man sie dennoch zu verstehen meint? Da, wo die Mittel und Inhalte der Werbung konterkarriert werden, schärft sich der Blick für ihre Fragwürdigkeiten, das Unbehagliche der Berieselung und Versuchung wird einem erschreckend bewußt: Lidl - heute gehört uns Deutschland und morgen die Dritte Welt ...? 
Und dennoch bringt sie es ganz unangestrebt fertig, dass diese Arbeiten unerhört reizvolle und begehrliche bleiben, noch wenn einem als Betrachter ihre pointierten Sottisen allmählich bewußt werden - You can't blame a girl for trying -Wahrer als die Wirklichkeit.