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Isa Dahl

Öl auf Leinwand - Isa Dahl

Isa Dahl
Biografie

  • 1965 geboren in Ravensburg
  • 1984 Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart bei Peter Grau und Erich Mansen
  • 1989 Wechsel an die Kunstakademie Düsseldorf zu Dieter Krieg
  • 1991 Meisterschülerin

Ausstellungen

  • 1996 “Nach Firenze“, Debütförderung, Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart
  • 1997 Galerie manus presse, Stuttgart
  • Städtische Galerie, Wetzlar
  • 1998 Haus der Kunststiftung Baden-Württemberg, Stuttgart
  • 1999 Galerie Angelo Falzone, Mannheim
  • Kunstverein Schwetzingen
  • Kunstverein March
  • Herrenhaus Edenkoben
  • “NachtRäume“, Städtische Galerie Altes Theater Ravensburg
  • Galerie Stefan Rasche, Münster
  • 2000 Lauenburgischer Kunstverein, Ratzeburg
  • Museum Schloß Wilhelmsburg, Schmalkalden
  • „the gardener´s collection“, Cannon Hall Museum, Barnsley, GB
  • Galerie manus presse, Stuttgart
  • 2001 Rathausgalerie Aalen
  • Galerie helm/reiswig, Stuttgart
  • 2002 ForumKunst Rottweil
  • SüdWestGalerie Niederalfingen
  • Kunstverein Wilhelmshöhe Ettlingen 
  • Galerie Schwenk, Castrop-Rauxel
  • 2003 „NahdaHinter“, Galerie Werner Wohlhüter, Thalheim-Leibertingen
  • CP Galerie, Wiesbaden
  • Galerie Markus Schmitz, Köln
  • „eben still“, Galerie der Stadt Kameralamt, Waiblingen
  • Kunsthaus am Markt, Schmalkalden
  • 2004 Galerie Peter Tedden, Düsseldorf
  • Kunstagentur Karin Melchior, Kassel
  • Galerie am Schloss, Ansbach 
  • “weitvorausderblick“, Städtische Galerie Balingen
  • Galerie Angelo Falzone, Mannheim
  • 2005 Galerie Neue Kunst, Kifissia, Athen
  • „Von Bilderschichten“, Kunststiftung pro arte, Biberach
  • Kunstraum, Stein am Rhein, Schweiz
  • „In Sicht“ ,Galerie Alfred Knecht, Karlsruhe
  • „Flowers 24hours“, SüdWestGalerie, Niederalfingen
  • „ichunddu“ , Museum für Kunst und Technik, Schorndorf 
  • Galerie der Staatlichen Majolika Manufaktur, Karlsruhe
  • 2006 „blow up“, Museum + Galerie der Stadt Engen
  • „ansichten“, Galerie Schwenk, Castrop-Rauxel
  • 2007 Galerie Peter Tedden, Düsseldorf
  • „eben still“, Galerie CP, Wiesbaden
  • „11x2“, Städische Galerie Kulturfabrik Schopfheim
  • „Bildbetrachtungen“, Kunstverein Kirchzarten
  • „beziehungsweise“, Hospitalhof Stuttgart
  • 2008 Kunsthaus am Markt, Schmalkalden
  • „RoundAbouts“, Kahnweilerhaus Rockenhausen
  • „ein pinselstrich ist immer der letzte.“ Galerie AbtArt, Stuttgart
  • „mein raum.“, Haus am Lützowplatz, Berlin
  • 2009 „Raum schaun.“, Galerie Doris Hölder, Ravensburg
  • „Laut und leise. Sanft und kühn.“ Galerie da entlang, Dortmund
  • 2010 Galerie Peter Tedden, Düsseldorf
  • Galerie Knecht und Burster, Karlsruhe
  • „NUR SO“, Galerie Werner Wohlhüter, Thalheim-Leibertingen
  • 2011 Galerie Schwenk, Castrop-Rauxel
  • “Sichtweisen“, Robert-Koepke-Haus, Schwalenberg
  • Galerie Cerny und Partner, Wiesbaden
  • 2012 Galerie Werner Wohlhüter, Thalheim-Leibertingen
  • „Malerische Erzählungen von Raum und Zeit“, Galerie Bengelsträter, Iserlohn
  • „wanderung“, SüdWestGalerie, Niederalfingen
  • „Zwischen Raum und Licht“, KSK Esslingen-Nürtingen, Galerie der KSK Echterdingen
  • 2013 Städtische Galerie Fähre, Bad Saulgau
  • Galerie Hovestadt, Nottuln
  • „wanderung“, Große Kunstschau, Worpswede

Ausstellungsbeteiligungen

  • 1994 “Villa Romana-Preisträger 1995“, Museum Wiesbaden
  • 1995 “AL MURO!“, Fabbrica Europa, Stazione Leopolda, Florenz
  • Salone Villa Romana, Florenz
  • 1996 “Limina“, Galerie Studio Vigato, Alessandria
  • “Modernità 2000“, Palazzo Bricherasio, Turin
  • “Drei aus der Villa Romana“, Galerie Timm Gierig, Frankfurt/Main
  • “Gullivers Reisen“, Württembergischer Kunstverein, Stuttgart
  • 1997 “Räume Innen-Aussen Räume“, KSK Esslingen und KSK Ravensburg
  • “Stipendiaten der Kunststiftung Baden-Württemberg 1996“
  • Wanderausstellung Kunstverein Heidelberg, Museum Ettlingen, Galerie + Museum Engen, Städtische Galerie Lahr, Kunstverein Aalen, ForumBausparkasse Schwäbisch Hall
  • 1998 “Das banale Schöne“, Museum Baden, Solingen, Städtisches Kunstmuseum Spendhaus Reutlingen, 
  • Goethe-Institut Rotterdam
  • 1999 “AufERstehen“, Hospitalhof Stuttgart
  • “Malerei der neunziger Jahre im Südwesten“, Sieben mit Neun, KSK Esslingen
  • “Bildwuchs“, Kunstverein Ulm
  • 2000 “Karl Schmidt-Rottluff-Stipendium 2000“, Oktogon der Hochschule für Bildende Künste Dresden,
  • Kunsthalle Düsseldorf und Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen
  • “Fliessende Zeit“, Kunst und Diakonie, Altes Schloss Wehr/Baden, Feste Rosenberg, Kronach
  • 2001 “Neue Heimat“, Galerie Angelo Falzone, Mannheim 
  • “struktur,fläche,raum“, SüdWestGalerie, Niederalfingen
  • 2002 “hier alles gut-tutto bene gli“, Galerie helm /reiswig, Stuttgart
  • „fundamental“, Kunstverein Ellwangen
  • “TOR“, Galerie Peter Tedden, Oberhausen
  • “Stand der Dinge“, Galerie Ewald Schrade, Schloss Mochental
  • 2003 “Der Narrenspiegel“, ForumKunst, Rottweil
  • “Dialoge“, Städtische Galerie im Alten Schloss, Wehr/Baden
  • “EinfachUndSicher“, brötzinger art, Pforzheim
  • „entdecken, fördern, handeln“, Galerienverband BW, Württembergischer Kunstverein, Stuttgart 
  • “Junger Süden-Oberschwäbischer Kunstpreis der Jugend“, Städtische Galerie Albstadt
  • 2004 „contemporary art from germany“, 20 Positionen zeitgenössischer Malerei, European Central Bank, Frankfurt am Main
  • „take care“, Sammlung Columbus, Kunsthaus Hamburg
  • „Modellsituation Berlin“, Landesvertretung Baden-Württemberg, Berlin
  • „Malerei in Baden-Württemberg“, Künstlerbund BW im Württembergischen Kunstverein, Stuttgart
  • „Grund zu bleiben“, Künstlerbund Baden-Württemberg, Neues Kloster Bad Schussenried
  • „was bleibt“, Schloss Achberg
  • 2005 „regionale-Deutschland-Schweiz“, Kunstmuseum Singen
  • „Zeit Raum Zeichen“, Städtische Galerie Karlsruhe
  • „radikal viel Kunst. Es kommt wie es kommt“, Galerie da entlang, Dortmund
  • „100 Jahre Villa Romana“, BWBank, Schlossplatz, Stuttgart
  • „Square“, Sammlung Marli Hoppe-Ritter, Kunstmuseum Ritter, Waldenbuch
  • 2006 „Positionen zeitgenössischer Malerei“, Galerie Werner Wohlhüter, Thalheim-Leibertingen 
  • „Just Painting“, HSH Nordbank, Hamburg
  • 2007 „Neue Künstlerkeramik“ aus der Karlsruher Majolika Manufaktur, Badisches Landesmuseum Karlsruhe, Keramikmuseum Staufen, Schloss Neuenbürg
  • „Extrakt“, Herrenhaus, Edenkoben
  • „kmw“, Wangen im Allgäu
  • 2008 "eine Ausstellung zweimal machen", Galerie Netuschil, Darmstadt
  • „ichunddu“, Lothar-Späth-Preis, Kulturfabrik Schopfheim
  • „Raum.Malerei“, Villa Claudia Feldkirch, Österreich
  • „das letzte Hemd“, ForumKunst, Rottweil
  • „ALLES“, Columbus Art Foundation, Ravensburg
  • 2009 „Projects“, Steinberger Galerien, Weikersheim
  • „Deutschland II“, Galerie Angelo Falzone, Mannheim
  • 2010 „hallo.dreissig“, da entlang, Galerie für aktuelle Kunst, Dortmund
  • „Malerei pur“, Galerie Knecht und Burster
  • 2011 „schaumal“, Schloss Achberg
  • S 21, Galerie Tobias Schrade, Ulm
  • „Dach überm Kopf“, Galerie Peter Tedden, Düsseldorf
  • 2012 „Salon.Sommerfrische“, da entlang, Galerie für aktuelle Kunst, Dortmund
  • „ZEIGEN.“ Beitrag für eine Audiotour durch Baden-Württemberg von Karin Sander, Orangerie, Kunsthalle Karlsruhe
  • „gestern - heute - morgen“, Ausstellung und Kolloquium des Künstlerbundes Baden-Württemberg zum 60-jährigen Landesjubiläum, Kunstgebäude am Schlossplatz, Stuttgart
  • „Erich Mansen.Frühe Schüler“, Galerie Schloss Mochental
Isa Dahl

Preise
Auszeichnungen

  • 1992 Reisestipendium der Kunstakademie Düsseldorf für die USA
  • 1.Preis “Neue Malerei“, Kunstpreis der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen
  • 1993 Förderpreis beim 11.Bundeswettbewerb „Kunststudenten stellen aus“
  • 1993/94 Graduiertenstipendium des Landes Nordrhein-Westfalen
  • 1995 Villa Romana-Preis, einjähriger Aufenthalt in Florenz
  • 1996 Stipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg
  • 1997 1. Förderpreis „Oberschwäbischer Kunstpreis“
  • 1996/98 Karl Schmidt-Rottluff Stipendium
  • 1998 Atelier der Karl-Hofer-Gesellschaft in Berlin
  • 1999 Stipendium Herrenhaus Edenkoben
  • 1999 Förderpreis Künstlerbund Baden-Württemberg
  • 1999 Aufnahme in das Förderprojekt der Columbus Art Foundation

Kunst am Bau und öffentlicher Raum

  • 2000 Foyer der Stadthalle, Ditzingen
  • 2003 Neubau Medizinische Klinik Heidelberg, Wettbewerb 2002
  • 2003 Vermessungsamt Geislingen Steige
  • 2005 Parkhotel Euskirchen (zusammen mit Luzia Simons)
  • 2007 Andachtsraum Kloster Hegne, Allensbach
  • 2008/09 Hotel Riva, Konstanz
  • 2010 Konferenzraum Stadtwerke Schwäbisch Gmünd
  • 2010 Eingangshalle Stadtwerke Engen
  • 2012 Stadthalle Sigmaringen
  • 2012 KIT Karlsruher Institut für Technologie, Institut für Hochleistungsimpuls- und Mikrowellentechnik (IHM), Aussenarbeit „Hephaistos“, Lackfarbe auf Glasfaser

“Farbe, Licht, Raum, Struktur. Einige Bemerkungen zur malerischen Intensität Isa Dahls“

Christoph Bauer, Kunstmuseum Singen aus dem Katalog: Isa Dahl. Karl-Schmidt-Rottluff-Stipendium 2000

 
Isa Dahl baut ihre Bilder aus unzähligen Farbschichten auf. Schlieren, Wischer, Einschlüsse, die Spur des Pinsels , der bewegte, schnelle Duktus - all dies sind wesentliche Elemente der Bildgestaltung; rücken den Malprozess in den Mittelpunkt der künstlerischen Intention und auch der Seherfahrung des Betrachter.
Die Farbe ist für Isa Dahl nicht einfach deren farbliche Erscheinung.
Es interessiert sie gleichwertig ihre Materialität, Konsistenz, Dichte, Oberfläche, Räumlichkeit, Bewegung und Lichtfülle, aber auch deren Verhältnis zur Textur des Bildträgers, die simultane Vielfalt oder die sinnliche Wirkung der Farben, d.h. die Arbeit mit und das Erlebnis der Farbe sind das Primäre.
Eine mehrfach strukturierte entstofflichte Bildräumlichkeit entsteht, aus deren Tiefe ein geheimnisvolles, farbiges Leuchtlicht geheimnisvoll aufscheint. Der Blick wird in das Bild hineingezogen und ruht doch immer wieder auf der Oberfläche der letzten glänzenden Malschicht. Es ist dieses geheimnisvolle Leuchtlicht, das Isa Dahls Gemälden eine eigentümliche, verweisende Intensität verleiht. Es entstehen Werke, die Stille einfangen, die Stille speichern und diese Stille wieder ausströmen.
Die Polivalenz dieser Bilder zwischen Erinnerung und malerischer Auflösung, zwischen Erscheinung und Orozess, zwischen Farblicht und Oberfläche, Raumtiefe und Struktur, zwischen „reiner Malerei“ und Transzendenz ist es, die ihnen zugleich Eigenständigkeit wie Zeitbezug verleiht.
 
 
© Dr. Sabine Heilig, Nördlingen, im Mai 2012
Als sie vor 17 Jahren in Florenz anlässlich des Villa Romana-Preises großformatige Ölbilder malt, legt sie bereits den Grundstein für das nachfolgende Werk. Ihre Motive bewegen sich zwischen organischer Struktur und Konstruktion, zwischen Natur und Architektur, und wirken dabei gegenständlich und abstrakt zugleich.
...
Auf meine Frage hin, ob ihr Schaffen Ausdruck unserer Zeit sei, antwortet Isa Dahl mit der Feststellung, dass ihre Bilder absolut zeitgemäß seien. Sie ziele jedoch nicht direkt auf das Zeitgeschehen ab, sondern für sie seien grundsätzliche Fragen wie die Notwendigkeit weiterer Beschleunigung in unserer Zeit und Aspekte der Konzentration im immer schneller werdenden Tempo unseres Daseins von Bedeutung.
Es geht in ihrer Malerei also um einen anderen Ansatz, zum Beispiel um die Frage: „Wie funktioniert die menschliche Wahrnehmung?“ „Ohne Langsamkeit gibt es keine Wahrnehmung der Schnelligkeit. Ohne Stille keine Wahrnehmung des Lärms“, sagt Isa Dahl und fügt hinzu: „Weiterentwicklung erreicht man nur durch genaue Wahrnehmung und Schärfung der Sinne“.
Dieses Hineinhorchen, genaue Hinsehen, das Nachdenken über die Wirklichkeit und ihre Erscheinungen, lässt sie auch Dinge sehen, die zunächst verborgen, die nicht unbedingt schön, bedeutend oder großartig sind. Es ist sozusagen der Blick hinter die Kulissen, und der Wunsch, dies mit den Mitteln der Malerei mitzuteilen. Dies reflektiert die Künstlerin in ihren Bildtitel, allesamt in Serien zusammengefasst, die teilweise über Jahre weiterverfolgt werden. Sie heißen z. B. „NachtRäume“, „zwischen und“, „eben still“, „Augenblicke lang“, „in Sicht“, „sidebyside“, „nur so“ oder „wanderung“. Das Knappe, etwas Lapidare dieser Titel verdeutlicht, dass es ihr nicht darum geht, damit gegenständliche Assoziationen zu vermitteln, sondern in erster Linie und ganz und gar um das Malen selbst.
...
„Farbe“, sagt Isa Dahl, „ist für mich die Möglichkeit zu malen und ich liebe sie“. An ihr schätzt sie vor allem auch ihre Lebendigkeit, ihre Geschmeidigkeit, die Leuchtkraft, ihre so unterschiedlichen Valeurs, ihre Wesenhaftigkeit. 
...
„Ihre Bilder betrachtet man nicht, man wird von ihnen aufgenommen“, heißt es in der Vorankündigung zu einer Ausstellung der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen, die im Herbst diesen Jahres stattfinden wird.
Das ist treffend gesagt und kann für alle Werkgruppen der Malerin gelten. Je größer die Formate, umso eindringlicher diese Wirkung. Dieses direkte, unvermittelte Gegenüber hilft bei der Betrachtung. „Es geht um Zeiten des Nachdenkens, um die Frage von Konzentration. Um die Frage des Innehaltens“, hat mir Isa Dahl geschrieben. Mehr als Augenblicke – lang verweilen wir vor diesen Bildern, spüren die Bewegungsbahnen in ihnen nach, suchen nach dem Anfang und dem Ende, verstricken uns im Gewirr der malerischen Gesten. Unwillkürlich erweitern wir den Bildraum über seine eigentlichen Grenzen hinaus, lassen unseren Blick treiben, spinnen die Fäden weiter, eröffnen uns neue, bisher ungesehene Räume.
...
Überraschend für den Betrachter sind die Bildrealitäten, die sich mit der außerbildlichen Realität verbinden. Ihre perfekte Virtualität wirkt suggestiv, man kann sich ihnen, wie gesagt, nicht entziehen. Warum dies so ist, erklärt Isa Dahl selbst: Malerei ist die „Erschaffung eines gelungenen Ortes, der gar nicht mit einer direkten Zeitlichkeit verbunden ist, und der da entsteht, wo immer das Bild ist“. Damit ist die Überzeitlichkeit des Bildes gemeint und seine Funktion als emotionaler Sehnsuchtsort.