// Künstler:

Endy Hupperich

Endy Hupperich 2024 - Endy Hupperich

Endy Hupperich
Biografie

  • 1967 in Kaufbeuren geboren
  • 1990–97 Studium der Malerei, Akademie der Bildenden Künste München, bei Prof. Helmut Sturm und Prof. Robin Page
  • 1993–97 Assistent an der Akademie der Bildenden Künste in München von Professor Karl Imhof, Studienwerkstatt für Lithografie und Professor Helmut Sturm
  • 1997 Meisterschüler bei Prof. Helmut Sturm
  • 1998 Diplom
  • 2002/04 Gastprofessur, Escuela Nacional de las Artes La Esmeralda in Mexiko Stadt; gefördert durch den DAAD, Bonn
  • 2002–03 Stipendium des bayrischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Forschung und Kunst
  • 2006–13 Dozent an der Fachhochschule Augsburg
  • seit 2007 Dozent an der Kunstakademie Bad Reichenhall
  • 2007 Projektstipendium der Gisela und Erwin von Steiner Stiftung, München
  • 2008–14 Assistent an der Akademie der Bildenden Künste München, Prof. Markus Oehlen
  • 2010 1. Preis Kunst am Bau, Quivid, Baureferat Landeshauptstadt München
  • 2012 1. Preis Kunst am Bau, BMC, Staatliches Bauamt München
  • 2017 Dozent für Malerei an der CMA Cuernavaca, Mexiko, Lehrauftrag an der TU Dortmund
  • 
seit 2014 lebt und arbeitet Endy Hupperich in Mexiko Stadt

Ausstellungen

  • 1994 Instituto cultural Peruano-Alemán, Arequipa / Perú 
  • 1994/95/97/98 Galerie Klaus Lea, München 
  • 1997 Galerie Terbrueggen, Heidelberg 
  • 2001 calle méxico, Galerie Marie-Jose Van de Loo, München; junge Kunst für junge Sammler, Galerie Tobias Schrade, Berlin
  • 2002 oferta, Galerie Brennecke, Berlin; colaboraciones, Galerie Huber+Goueffon, München; narices cortas–chismes muchos–chiles secos–mentiras brillosas, mit Susana Guerrero, Galería Punto y Linea, Oaxaca, Mexiko 
  • 2003 coffein, mit D. Kojo Schrade, Kunstverein Heidenheim; Cordonhaus, Cham; gib´s mir! Galerie Tobias Schrade, Ulm 
  • 2004 Galerie Klüser 2, München; 8+8, La Gloria, Mexico D.F. Mexiko; Zucker, Kunstverein Niebüll 
  • 2005 heroina, Galerie Brennecke, Berlin  
  • 2006 paraiso, Galerie Klüser, München; geld macht reich, Galerie Tobias Schrade, Ulm 
  • 2009 albumtotal, Galerie Marie-José Van de Loo, München; Entre Parentésis, Museo de Arte Contemporaneo de Oaxaca MACO, Mexiko; Der katholische Faktor, Städtische Galerie „Leerer Beutel“, Regensburg; ornamental dreams, Kunstarkaden der Stadt München 
  • 2010 Palermorockacha, la Gloria Mexiko Stadt; Palermo rock´n cha, Galerie RFA, Bielefeld; Sommerausstellung, Galerie Ralf Lake, Oldenburg; Munich contempo, mit Galerie van de Loo, München; Lass locken porr favorr, Galerie Tobias Schrade, Ulm
  • 2011 Pupillenbrotzeit Bimbobox # 5, Kisch&Co. München; Art Karlsruhe mit Galerie Tobias Schrade; Galerie Ferenbalm Gurbrü Station; silver kane, Galerie Lake, Oldenburg; La Boheme, Prince of Wales, mit J.T. Walter, München; Jahresgaben 2011, Kunstverein München; ein Traum von einem Wawa, Galerie Rosendahl, Thöne & Westphal, Berlin
  • 2012 Perlen vor Napoli, Galerie Jahn, Heilbronn; strong Beer every day – your skin feels okay, Galerie Royal, München;  Jahresgaben 2012, Kunstverein München, München; Salute dentale, kunst@sono mit Galerie van de Loo Projekte, München
  • 2013 kleine grosse Frau, Galerie Van de Loo Projekte, München; milki guey, WELTRAUM, München mit Lorena Herrera Rashid;  nichts ohne mit, Galerie Tobias Schrade, Ulm; 34 Perspektiven zur Gegenwart, Galerie Wagner + Marks, Frankfurt; 34,5 Perspektiven zur Gegenwart, Kunstverein Wetzlar, Wetzlar; October Salon 2013, Belgrad, Serbien
  • 2014 endy hupperich – Das Retrospicktief, Galerie Ralf Lake, Oldenburg; Elsewhere, Sehnsuchtsbilder in der zeitgenössischen Kunst, Kallmann-Museum, Ismaning
  • 2015/2016 Mupo (Museo de los pintores), Oaxaca, Mexico
  • 2016 Galerie Lake, Oldenburg
  • 2017 "LOS BIGOTES DE TUTTO VIVALDI" Galeria Salón Malafama - Mexiko City
  • "Landschaften, Freundschaften, Liebschaften" Galerie Lake, Oldenburg)
  • "5 Finger für Terpentin" Galerie Tobias Schrade, Ulm
  •  
  • Ausstellungsbeteilligungen bis 2008: 
  • 1990-2000 regelmäßig bei: Galerie Ecke, Augsburg; Galerie Klaus Lea, München 
  • 1995 Galerie Verein für Originalradierung München; Städtische Galerie am Rathaus, Kronach; cash you, Akademiegalerie München; Galerie IG-Metall, Berlin 
  • 1996 Galerie IG-Metall, Frankfurt / Main; negro-blanco, rojo-verde, fuerte-suave, Bariloche / Argentina; Internationaler Senefelderpreis 1996 Offenbach / Main MAN Roland, Mühlheim; Galerie Verein für Originalradierung München 
  • 1997  Saxa Loquuntur II, D.P. Druck- und Publikations GMBH, München; Galerie Verein für Originalradierung München; AXA-, Köln 
  • 1998 Grosse Kunstausstellung, Haus der Kunst, München; Städtische Galerie am Rathaus, Kronach; Sturmflut, Galerie Helmut Leger, München; Galerie am Domhof Zwickau 
  • 1999 Friedrich Ebert Stiftung, Bonn; Jahresgaben, Kunstverein, München; neue Publikationen, 1999, D.P. GMBH München; fett auf mager, Pasinger Fabrik, München; 13. Nationale der Zeichnung, Augsburg; Galerie Tobias Schrade, Berlin; Gruppe 4, Galerie Schloss Mochental, Ehingen 
  • 2000 Jahresgaben, Kunstverein, München; Gelb, Otto-Galería, München; Galerie im Woferlhof, Kötzting; horror vacui – amor vacui, Galerie Verein für Originalradierung München; Grosse Kunstausstellung, Haus der Kunst, München 
  • 2001 Kunstpreis Schwaben, Augsburg; ...danke, Galerie der Kuenstler BBK, München; calle México, Galerie Verein fuer Originalradierung, München; Städtische Galerie am Rathaus, Kronach; Galerie Brennecke, Berlin; Artothek, München; Jahresgaben, Kunstverein, München; Open-End, Galerie Huber + Goueffon, München 
  • 2002  Ansturm, Kunstverein Gauting; KUNST KOELN 2002, Köln; Grosse Kunstausstellung, Haus der Kunst, München; Galerie Noah, Augsburg; ojo, Atelier Miguel Castro Leñero, Mexiko Stadt  Mexiko;  fuera de registro, Oaxaca,  Mexiko 
  • 2003 Grosse Kunstausstellung, Haus der Kunst, München; Dialoge, Kunst und Diakonie, Wehr; Bilder gegen den Krieg, Galerie Tobias Schrade, Ulm 
  • 2004 Galerie Klaus Lea, München; Palacio Postal, México D.F., Mexiko; Grosse Kunstausstellung, Haus der Kunst, München; Meisterstücke, Kreissparkasse Augsburg; Art Basel, Schweiz 
  • 2005 Art Karlsruhe mit Galerie Tobias Schrade und Galerie Klaus Brennecke; Bayerische Künstler, Kunsthalle Tallinn, Estland; paraiso Galeria Edgar Neville, Alfalfar, Valencia Spanien; private herosGalerie Brennecke, Berlin; Datscha Bethlehem, München; 2. Subterraneale, München; XIV Deutsche Internationale Grafik-Trienale 2005 Frechen, Kunstverein Frechen 
  • 2007 vistazo, Museum Carrillo Gil, Mexiko Stadt, Mexiko; slickaphonics, mixküche München 
  • 2008 morning glory, BUG, Bangkok University Gallery, Thailand; in jeder Sprache heißt das Gleiche anders, Dina4 Projekte, Berlin; 12 im Focus, Städtische Galerie Rosenheim; "Don´t leave your marks behind you!, Museo MACAY, Meridá, México
Endy Hupperich

Sammlungen

  • Grafische Sammlung der Bundesrepublik Deutschland, Berlin
  • Sammlung BMW, München
  • Telekom Deutschland
  • LfA Förderbank Bayern, München
  • Munich RE
  • Hypo-Vereinsbank München
  • AXA-Nordstern Versicherungen, Köln
  • Heidelberger Druckmaschinen AG, Heidelberg
  • Städtische Gemäldesammlung München
  • Sammlung Kienholz, Berlin
  • Bayerische Staatsgemäldesammlung München
  • Museo de Arte Contemporaneo de Oaxaca (MACO) Mexiko
  • Instituto de Artes Gráficas de Oaxaca (IAGO), Oaxaca, Mexiko

Endy Hupperich
 

JOCHEN MEISTER ÜBER DIE ARBEITEN VON ENDY HUPPERICH

Zweierlei bieten uns die Bilder von Endy Hupperich gleich beim ersten Hinsehen. Da ist eine wilde, bewegte Ölmalerei – und da sind Motive aus Bereichen der menschlichen Zivilisation, die wir üblicherweise als trivial bezeichnen und die uns zumeist klischeehaft bekannt vorkommen.Die abgebildeten Dinge, meistens Figuren, sind aus dem Alltag gegriffen, und zwar aus seinen populären, pittoresken Zonen. Jeder kennt die Figürchen "made in China" die als Blechspielzeug weniger Kinder als erwachsene Sammler ansprechen. Aber auch die Holzfigur eines Räuchermännchens ist vertreten: "made in Germany". Daß weniger die Figuren selbst als vielmehr ihre Wiedergabe auf der jeweiligen Verpackung als Vorlage gedient hat, verstärkt einen comichaften Effekt, der sich mit der Wiedergabe "echter" Comic-Motive bei anderen Bildern trifft. Meistens sind die Figuren im für die Werbeabbildung bevorzugten Dreiviertelprofil gezeigt und füllen die großen Bildformate - werden also in einem absurden Gegensatz zu ihrer kleinen Spielzeugexistenz monumentalisiert.Eine Doppelbödigkeit zur Kritik, eine inhaltliche Deutung liegt den Bildern fern, nicht jedoch eine gute Portion Humor. Letzteren besitzen auch die lakonisch kommentierenden Bildtitel wie "Picante", wo ein deftiger Comicausschnitt "nur für Erwachsene" auf die skurrile Invasion der Außerirdischen trifft - ein fröhliches Beisammensein visueller Klischees, das funktioniert, ohne Doktor Freudbemühen zu müssen. Denn der Inhalt der Bilder ist ein malerischer. Aus einer Vielzahl gefundener Klischees arbeitet der Maler an einem ausgesuchten Motiv oder wie im letzten Fall an einer Kombination. Das ist nicht unbedingt ein Fall von motivischer Beliebigkeit, es ist eher die Art eines Sammlers, der sich momentan für diese und jene Stücke seiner Sammlung interessiert, sie dreht und wendet und betrachtet. Endy ist so ein Sammler.

Er sammelt Motive, die ihn auf unbeschreibliche, undefinierbare Art ansprechen. Und dann unterzieht er sie einem langen Prozeß: der Malerei.Noch während der Akademiezeit begann er, seine gestische Malerei mit Begriffen von Wörtern anzureichern. Noch ohne Gegenstand, erhielten die Gemälde trotzdem eine gegenständliche Komponente, die eine neue Sichtweise auf vorgeblich abstrakte Malerei bedingte. Der erlebte Kulturmix in Mexico forderte schließlich einen ähnlichen Formen-und Farbenreichtum in der malerischen Arbeit heraus, der sich nicht mehr der Welt der einfach-starken Alltagsbilder verschließen wollte. Nicht analytisch, sondern aus purer Lust am eigenen künstlerischen Vollzug des Klischees entstehen die Gemälde.Die bewegte Malerei, ihre Farbflächen, pastosen Übermalungen und dynamischen Verschwingungen trifft auf die Zeichnung, das Grafische, was dem trivialen Klischee meist zueigen ist. Ein Kontrast läßt sich in dieser Weise zuspitzen, aber auch abmildern-je nach Motiv " Star and Stripes" setzt einen Puppenkopf über helle Streifen, die das Bild durchziehen, und konfrontiert ihn mit einer Übermalung. Die Fronten zwischen Grafischem und Malerischem brechen so auf, verwischen sich. Bei den Bildhintergründen ergibt sich eine Verbindung zwischen der Welt der Werbegrafik mit raumlosen, flächigen Farbmustern und der abstrakten Malerei der Klassischen Moderne, die den altmeisterlichen perspektivischen Bildraum durch Farbflächen ersetzen.Wie bei der Pop Art trifft sich Kunst ( in Form des klassischen Bildes für die Wand) mit trivialen populären Motiven, wobei die Gestaltung den "Coolen" Prinzipien der Pop Art durch ihre expressive Form entgegenläuft. Muß man sich heute jedoch noch die Frage nach inhaltlicher Wertigkeit der Motive stellen, die eigentlich eine Frage des 19. Jahrhunderts ist und beispielsweise von einem Maler wie Manet im Grunde überwunden wurde? Die Inhalte seiner Gemälde - für die Zeitgenossen trivial, ja schockierend - verknüpfen sich mit klassischer Komposition und hervorragender Malerei. Genau das ist der Kern, der Zauber und für Manche die Provokation: es geht tatsächlich um Malerei. Und der stärkste malerische Reiz kann manchmal von einer bunten Spielzeugschachtel kommen.